Berlin: Laborproben mit Drohnen befördern

Testphase bei Labor Berlin
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Drohne
Beladene Drohne Labor Berlin
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Das Labor Berlin setzt Drohnen für den Transport von Laborproben ein. Zusammen mit Matternet bereitet sich das Labor seit längerem intensiv darauf vor, Laborproben per Drohnen zu transportieren. Damit wird der Grundstein für das erste innerstädtische BVLOS-Netzwerk (beyond visual line of sight) zur Lieferung medizinischer Materialien durch die Luft gesetzt.

In der Medizin geht es oft um Zeit: Durch den Einsatz von Drohnen soll die Transportzeit für besonders zeitkritische Proben zwischen einzelnen Klinikstandorten und dem Zentrallabor von Labor Berlin, dem ersten Gemeinschaftsunternehmen von Charité und Vivantes, deutlich verkürzt werden. Labor Berlin und Matternet bereiten sich daher seit längerem intensiv darauf vor, Laborproben per Drohnen zu transportieren. Die Initiatoren setzen damit den Grundstein für das erste innerstädtische BVLOS-Netzwerk (beyond visual line of sight) zur Lieferung medizinischer Materialien durch die Luft.

Testphase startet in Berlin

Nach intensiver Vorarbeit startet die Testphase in Berlin: Am 17. November begannen die ersten offiziellen Tests der autonomen Fluggeräte. Vom Charité Campus Benjamin Franklin und dem von Vivantes im Auftrag des Berliner Senats betriebenen Corona-Behandlungszentrum Jafféstraße (CBZJ) sollen zukünftig Proben per Drohne zum Zentrallabor von Labor Berlin am Charité Campus Virchow-Klinikum transportiert werden, um diese dort schnellstmöglich zu bearbeiten.

Erfahrungen in der Schweiz

Seit 2017 setzt Matternet in der Schweiz erfolgreich Drohnen ein, um dringliche und zeitkritische medizinische Transporte von Blut- und anderen Laborproben durchzuführen. „Die Corona-Pandemie macht einmal mehr deutlich, dass Zeit Leben retten kann. Wir sind davon überzeugt, dass Drohnen eine wichtige Rolle spielen werden bei unserem Ziel, die Behandlung von Patienten bestmöglich zu unterstützen. Wir sind begeistert, diesen Weg mit Matternet gehen zu können“, so Klaus Tenning, Projektleiter Labor Berlin.

Ziel von Labor Berlin ist es, ab 2021 den Transport von medizinischen Proben durch ein Drohnen-Netzwerk zu ermöglichen. „Wir können schon jetzt Dank effizienter Prozesse sehr schnelle Befunde liefern. Für Notfallproben liegt unsere Bearbeitungszeit im Labor unter 30 Minuten. Das Nadelöhr ist, gerade in einer Stadt wie Berlin, der Transport. Je länger die Probe zu uns braucht, desto länger warten die Patienten auf ihre Laborergebnisse“, so Nina Beikert, Geschäftsführerin von Labor Berlin.

Im Rahmen der Vorbereitung und Umsetzung des Probentransports per Drohne können die Initiatoren auch auf die Unterstützung der Berliner Verkehrsverwaltung setzen. So koordiniert die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz die komplexen luftverkehrsrechtlichen und interdisziplinären Abstimmungen zwischen den Beteiligten und Behörden.

Abstürze in der Schweiz

Allerdings gab es in der Vergangenheit auch schon einige Abstürze von medizinischen Drohnen. So stürzte in der Schweiz eine Drohne, die mit Blutproben unterwegs war, ab und versank im Zürichsee. Die Taucher konnten sie später in 20 Metern Tiefe bergen, der Sicherungsmechanismus per Fallschirm hatte nach Polizeiangaben funktioniert. Im Jahr 2019 ereignete sich ein weiterer Unfall in Zürich. Dieser Drohnenabsturz auf dem Zürichberg zeigte gravierende Sicherheitsmängel auf. Das Fluggerät befand sich auf dem Rückweg eines Blutprobentransports, löste aus unbekannten Gründen das automatische Flugabbruchsystem aus und leitete eine Notlandung ein. Dabei löste sich der Fallschirm, die Drohne stürzte in den Wald und blieb mit einem Totalschaden am Boden liegen. Den Fallschirm fanden Polizisten in der Nähe der Absturzstelle. Nur durch Glück wurde niemand verletzt, denn auf dem Zürichberg befinden sich auch Wege und Straßen.


Quelle: Labor Berlin/red

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