App zur Parkinson-Früherkennung

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Das EU-Projekt i-PROGNOSIS kombiniert innovative Technologien mit medizinischem Fachwissen, um frühe Anzeichen für Parkinson zu erkennen.

Parkinson – eine unheilbare Nervenkrankheit, deren Fortschreiten sich bei rechtzeitiger Behandlung erfolgreich hinauszögern lässt. Um die Parkinson-Früherkennung zu fördern, gehen Patienten, Mediziner und Informatiker nun gemeinsam neue Wege: Intelligente Methoden der Datenanalyse und des maschinellen Lernens sollen helfen, Parkinson frühzeitig zu diagnostizieren und Ärzte sowie Patienten bei der Therapie zu unterstützen. Dazu veröffentlicht das Fraunhofer IAIS heute gemeinsam mit seinen Partnern im EU-Projekt i-PROGNOSIS eine mobile App, die ab sofort auf Android-Geräten nutzbar ist.

Zitternde Gliedmaßen, motorische Beeinträchtigungen, Schlafstörungen oder Depressionen sind nur einige mögliche Symptome für Parkinson – eine chronische, irreversible neurodegenerative Erkrankung, an der häufig Personen über 50 Jahren erkranken. Parkinson tritt nicht von heute auf morgen auf, sondern entwickelt sich meist schleichend über Jahre hinweg und die Symptome variieren von Patient zu Patient. Ohne Labortests werden frühe Anzeichen der Krankheit oft nicht erkannt, und es kann Jahre dauern, die richtige Diagnose zu stellen.

Um die frühzeitige Erkennung und Therapie der Krankheit zu unterstützen, entwickelt das Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS gemeinsam mit zehn Partnerinstitutionen aus sechs europäischen Ländern im Kontext des EU-Forschungsprojekts i-PROGNOSIS neue technologische Ansätze – darunter eine App, die ab heute im Android-App-Store verfügbar ist. Durch ihre Nutzung können Patienten das Forschungsvorhaben unterstützen.

Eine Reihe von "Serious Games"

Das EU-Projekt i-PROGNOSIS kombiniert innovative Technologien mit medizinischem Fachwissen, um frühe Anzeichen für Parkinson durch die Analyse von Verhaltensdaten aus der alltäglichen Interaktion mit Smart Devices wie Smartphone, Smartwatch oder Fitnessarmbändern zu erkennen. Darüber hinaus entwickelt das Projektteam Maßnahmen, die Arzt und Patient bei der Analyse des Krankheitsverlaufs sowie bei der Therapie unterstützen sollen.

So sollen verschiedene Anwendungen beim Laufen helfen, einen besseren Schlaf fördern oder die Stimme bei Telefonaten mit dem Smartphone verbessern. Weiterhin ist eine Reihe von »Serious Games« geplant, etwa für die Unterstützung körperlicher Aktivitäten oder die Verbesserung der Handschrift. Die Experten des Fraunhofer IAIS bringen insbesondere ihre Expertise in der Analyse von Sprach- und Audiodaten sowie in der Entwicklung von »Serious Games« in das Projekt ein.

Sowohl bei der Früherkennung als auch bei den anschließenden unterstützenden Maßnahmen steht der Datenschutz an oberster Stelle: Bevor Daten erhoben werden, müssen Patienten der Datennutzung ausdrücklich zustimmen, einzelne Funktionen können im Verlauf gezielt deaktiviert werden und die gesammelten Daten werden jederzeit anonymisiert vom Smartphone in die gesicherte Cloud übertragen und anschließend auf dem Gerät gelöscht.

Die erste Version der mobilen App dient der unaufdringlichen und anonymisierten Datenerfassung durch Hintergrunddienste über den alltäglichen Gebrauch des Smartphones durch den Nutzer. Sie wird heute, am Welt-Parkinson-Tag, veröffentlicht und ist für Android-Smartphones im Google-Play- Store zum Download verfügbar.


Über i-PROGNOSIS

i-PROGNOSIS ist ein Forschungsprojekt im Rahmen des Forschungsrahmenprogramms »Horizon 2020« der Europäischen Union. Elf Organisationen, darunter Akademische Institutionen und Unternehmen, haben sich unter der Leitung der Aristoteles-Universität Thessaloniki zusammengeschlossen, um technische Lösungen zur Diagnose und Therapie von Parkinson zu entwickeln und außerdem die Aufmerksamkeit sowohl für die Krankheit selbst als auch für das eigene Gesundheitsbewusstsein zu erhöhen. Das Projekt ist am 1. Februar 2016 gestartet und hat eine Laufzeit von vier Jahren.


Quelle: idw/Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS
11.04.2017


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