Anhebung der Altersgrenze bei Mammografie-Screening möglich

Petitionsausschuss
Kli
Mammografie-Screening
Als der Bundestag 2020 das qualitätsgesicherte Mammographie-Screening-Programm beschlossen hat, sei von einer durchschnittlichen Lebenserwartung bei Frauen von 75 Jahren ausgegangen worden.
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Staatssekretärin Sabine Weiß steht einer Anhebung der aktuell geltenden Altersgrenze im qualitätsgesicherten Mammographie-Screening-Programm zur Früherkennung von Brustkrebs bei Frauen von derzeit 69 Jahre auf 74 Jahre positiv gegenüber.

Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit, Sabine Weiß (CDU), steht einer Anhebung der aktuell geltenden Altersgrenze im qualitätsgesicherten Mammographie-Screening-Programm (MSP) zur Früherkennung von Brustkrebs bei Frauen von derzeit 69 Jahre auf 74 Jahre, "gegebenenfalls auch ein, zwei Jahre mehr", positiv gegenüber. Das wurde während einer öffentlichen Sitzung des Petitionsausschusses deutlich.



Bevor es jedoch einen solchen Anspruch geben könne, brauche es eine Zulassung des Verfahrens für die Altersgruppe durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU), die auf Grundlage eines Gutachtens des Bundesamtes für Strahlenschutz erfolgen müsse. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA), so Weiß weiter, habe dann eine maximale Frist von 18 Monaten, um entsprechende Leitlinien zu erlassen. Auch wenn das BMG "nur" eine Rechtsaufsicht gegenüber dem G-BA habe, so werde sie sich persönlich dafür einsetzen, diese Höchstzeit zu verkürzen, kündigte die Staatssekretärin an.

"Altersdiskriminierung im Gesundheitswesen"

Eine solche Anhebung der Altersgrenze hatte Anke Eden-Jürgens, Mitglied beim Deutschen Landfrauenverband, in einer Petition gefordert, die auf eine "Altersdiskriminierung im Gesundheitswesen" hinwies. Als der Bundestag 2020 das qualitätsgesicherte Mammographie-Screening-Programm beschlossen hat, sei von einer durchschnittlichen Lebenserwartung bei Frauen von 75 Jahren ausgegangen worden. Frauen, die aktuell das 69. Lebensjahr erreicht haben, hätten aber heute eine durchschnittliche Lebenserwartung von 86 Jahren, sagte die Petentin während der Sitzung. "Hier besteht also Anpassungsbedarf", konstatierte sie.

In ihrer Petition hatte Eden-Jürgens auf Daten des Robert Koch-Instituts verwiesen, die zeigten, dass das Erkrankungsrisiko an Brustkrebs nach dem 69. Lebensjahr weiter steigt und etwa doppelt so hoch ist wie im "Einstiegsalter" von 50 Jahren. "Die frühzeitige Erkennung der Krebserkrankung bis zum Alter von 75 Jahren bedeutet daher einen Vorteil für die Frauen in Bezug auf die Heilungschance und schonende Behandlung", heißt es in der Petition. Die Niederlande, England und Teile Skandinaviens hätten die europäischen Leitlinien des qualitätsgesicherten Mammographie-Screening-Programms bis 75 Jahre schon vor Jahren "mit Erfolg" umgesetzt, schreibt die Petentin.



Quelle: hib, 26.10.2020



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