90+2-Jubiläum der Münchner Berufsfachschule für MTLA

Die Zukunft der Medizinischen Technologinnen und Technologen am Horizont
Heidi Rauch
Titelbild des Berichts vom Festakt zum 90+2-Jubiläum der Münchner Berufsfachschule für MTLA
Volle Aufmerksamkeit im Hörsaal des Max von Pettenkofer-Instituts für Dr. Tobias Greiner, Leiter des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums für Gesundheitsberufe München © Laurent Soussana
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Es war wie ein großes Klassentreffen: 250 Gäste waren der Einladung zur Jubiläumsfeier der Münchner Staatlichen Berufsfachschule für MTLA am Max von Pettenkofer-Institut am 24. Juni 2022 gefolgt.

Pandemiebedingt begingen sie nicht das 90., sondern das 90+2-Jubiläum der Schule mit einem unterhaltsamen Festakt. Ehemalige trafen sich mit den derzeitigen drei mal 32 Schüler/-innen und Lehrkräften im großen Hörsaal, wo sie ein abwechslungsreiches Vortragsprogramm erlebten.

Gleichzeitig wurden auch zwei Abschiede begangen – der Abschied von der „Assistenz“ in der Berufsbezeichnung und der Abschied von Schulleiterin Gabriele Emminger. Ab Januar 2023 heißen die Medizinisch-technischen Laborassistentinnen und -assistenten nämlich Medizinische/r Technologe/-in für Laboratoriumsanalytik. Dr. Tobias Greiner, Schulleiter am übergeordneten Beruflichen Schulzentrum für Gesundheitsberufe (BSZG) München am LMU Klinikum, erläuterte in seinem Vortrag die Vorteile, die eine seit 2019 eingeführte Ausbildungsvergütung ebenso bietet wie zukünftig mehr interprofessionelles Lernen. Und er verabschiedete Gabriele Emminger, die auf eine über 43-jährige Laufbahn an der Schule zurückblicken kann: Schülerin mit Abschluss 1977, seit 1980 Lehrkraft für Mikrobiologie, seit 2006 Leiterin der Schule.

Ihr Abschiedsgeschenk heißt Freiherr von Hallberg und ist mitnichten ein neuer Stern am Forschungshimmel, sondern ein Apfelbäumchen, dessen Eigenschaften hervorragend zu Gabriele Emminger passen – allen voran charakterstark und erfrischend! Sie selbst hatte zusammen mit ihrer Nachfolgerin Dr. Sybille Warmuth tief in den Archiven der Schule gegraben und so manche Kuriosität zu Tage gefördert. Etwa, dass die weiblichen Lehrkräfte bis in die 1950er-Jahre im Zölibat leben und mit „Fräulein“ angeredet werden sollten. Einige Ehemalige stellten sich auf der Bühne Interviews, die kompetent von aktuellen Schülerinnen geführt wurden.

 

Zum Schluss gab es einen Vortrag über die „Zukunft der Gesundheit“ von Zukunftssoziologe Michael Konitzer, der unter anderem bei einem Besuch im Institut für Laboratoriumsmedizin am LMU Klinikum beim Kurator der Schule, Prof. Dr. Daniel Teupser, und dessen Kollegen Dr. Mathias Brügel Einblicke in die neueste Labortechnologie, Stichwort KI, gewinnen konnte. Wer nicht beim Festakt dabei war, kann (fast) alles nachlesen in der 110-seitigen informativen Festschrift, die den Bogen spannt von der Historie bis zur Zukunft. Vorangestellt sind Grußworte, unter anderem der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit, Sabine Dittmar, die schreibt: „Die Absolventinnen und Absolventen Ihrer Schule werden in unserem Gesundheitswesen gebraucht – auch um Innovationen voranzubringen.“

 

Kontaktdaten
Staatliche Berufsfachschule für Medizinisch-technische Laboratoriumsassistentinnen und -assistenten (MTLA) am Max von Pettenkofer-Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)
(Zugehörig zum Staatlichen Beruflichen Schulzentrum für Gesundheitsberufe, BSZG, München am LMU Klinikum)
Schulleiterin:
Schulleitung ab Wintersemester 2022:
Dr. Sybille Warmuth
Pettenkoferstr. 9 a
80336 München
E-Mail: mta_schule@mvp.lmu.de
www.bszg.lmu-klinikum.de


Hintergrunddaten zur MTLA-Schule

  • Gegründet Anfang 1929; im Oktober 1931 machten die ersten zwölf Schülerinnen ihr Examen.

  • Standorte: Angesiedelt stets am Münchner Hygiene-Institut, dessen erster Direktor 1865 Max von Pettenkofer war. Dieser befreite München von Cholera und Typhus, indem er der Stadt zu einem modernen Abwassersystem (Schwemmkanalisation) und gesunder Trinkwasserversorgung verhalf. 1902 wurde die ehemalige Findlingstraße ihm zu Ehren in Pettenkoferstraße umbenannt. 1944 wurde das erste Hygiene-Institut und damit der Standort der Schule zerbombt; 1947 wurden Hygiene-Institut und Schule in den Räumen in der Anatomie in der Pettenkoferstr. 11 untergebracht. Heutiger Standort ist seit 1961 im EG der Pettenkoferstr. 9 a.

  • Erster Leiter: Geheimrat Prof. Dr. Karl Kißkalt (1925–1950)/Hintergrund: Der Ordinarius des Instituts war automatisch auch der Schulleiter an der „Staatlichen Lehranstalt“.

  • Weitere Leiter, allesamt Professoren für Hygiene: Hugo Braun (1950–1957), Hermann Eyer (1957–1977), Friedrich Deinhardt (1977–1992); Ulrich Koszinowski, Lehrstuhl Virologie (1994–2012), und Jürgen Heesemann, Lehrstuhl Bakteriologie (1996–2014)

  • Seit 2015 Vorstand des Max von Pettenkofer-Instituts: Prof. Dr. Oliver T. Keppler, Virologie, und Prof. Dr. med. Sebastian Suerbaum, Bakteriologie

  • Kurator der Schule (seit 2014): Prof. Dr. Daniel Teupser, Direktor des Instituts für Laboratoriumsmedizin

  • Schulleiterinnen: Fräulein Emilia „Emmi“ Eversbusch (1930–1939); Eleonore Himmler (1974–1992); Marianne Reichelt (1992–2006); Gabriele Emminger (2006 bis Ende Juli 2022), Nachfolgerin Dr. Sybille Warmuth (ab August 2022)

  • Seit 1. August 2016 ist die Schule Teil des „Staatlichen Beruflichen Schulzentrums für Gesundheitsberufe München“; Leiter: Dr. Tobias Greiner

  • Räumlichkeiten: 338 qm, aufgeteilt in einen Klassenraum für die Theorie und drei Labore; zusätzlich werden zwei Räume im Souterrain und einer im 2. OG der Physiologie mitbenutzt.

  • Acht Lehrkräfte, 28 externe Dozent/-innen und vier Fachgebiete: Mikrobiologie, Hämatologie, Histologie und Klinische Chemie

  • Weitere Fächer: Anatomie, Physiologie, Krankheitslehre, Physik, Chemie, Biologie, Mathematik, Statistik, EDV, Psychologie, Berufskunde, Fachenglisch; in Zukunft Lernfelder

  • Alljährlich 32 Schüler/-innen, 96 Prozent Frauenanteil; seit Gründung circa 2.500 Absolventinnen und Absolventen


Entnommen aus MTA Dialog 8/2022

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