50 Jahre Medizin an der TU München

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Die Gründung der Medizinfakultät der Technischen Universität München (TUM) im Jahr 1967 war politisch spektakulär – weil es bereits eine Medizinfakultät in der Stadt gab und Technische Universitäten mit eigener medizinischer Forschung bis heute eine Seltenheit sind. Jetzt feiern Fakultät und Klinikum gemeinsam ihren 50. Geburtstag.

Universitätsklinikum und medizinische Fakultät der TUM sind mittlerweile Einrichtungen mit internationaler Strahlkraft. Auf den vier Schwerpunktfeldern Krebserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, neurologische Erkrankungen und Immunkrankheiten, aber auch in vielen anderen Bereichen von Behandlung und medizinischer Forschung erbringen die Fakultätsmitglieder regelmäßig herausragende Leistungen. Heute arbeiten 88 Professorinnen und Professoren an der Fakultät. Die rund 5.500 Angestellten des Klinikums rechts der Isar versorgen jedes Jahr rund 310.000 Fälle (250.000 davon ambulant, 60.000 stationär). Neben dem eigentlichen Universitätsklinikum ist auch das renommierte Deutsche Herzzentrum München Teil der Medizinischen Fakultät der TUM.

Vor Gründung der Fakultät 1967 gab es eine notorische Knappheit an Studienplätzen in der Medizin. Die bayerische Landespolitik suchte in den 60er Jahren dringend nach einem zusätzlichen Standort für eine Medizinfakultät. Vor allem der Überzeugungskraft des damaligen Ärztlichen Direktors des Städtischen Krankenhauses rechts der Isar, Prof. Georg Maurer, ist es zu verdanken, dass die Wahl auf sein Klinikum und die TUM fiel. Damit bekam München mit dem „Rechts der Isar“ ein zweites Universitätsklinikum. Seither entwickelte sich München zur Medizinhauptstadt Deutschlands. Heute ist die Medizin nach der Professorenzahl die größte Fakultät der TUM.

Für die kommenden Jahre sieht Prof. Peter Henningsen, Dekan der Fakultät für Medizin, zwei Themen, auf die sich die Fakultät konzentrieren wird. Das erste ist die Digitalisierung der Medizin, aus der sich zahllose neue Möglichkeiten für Zusammenarbeit und Forschung ergeben. Derzeit laufen mehrere Berufungsverfahren mit Fokus auf der digitalen Medizin. Das zweite Schwerpunktthema ist die Ausbildung. Bereits in den vergangenen Jahren hat die Medizinfakultät der TUM viele Neuerungen eingeführt, die darauf abzielen, fachlich herausragende „Clinician Scientists“ auszubilden, also Absolventinnen und Absolventen, die sich zugleich als Wissenschaftler und als Ärztinnen und Ärzte verstehen.

Erfolgreiche Zusammenarbeit bei der Bildgebung

Beispiele für besondere Leistungen in Klinik und Forschung der Technischen Universität München:

  • Besonders gut ist die erfolgreiche Zusammenarbeit von Medizin-, Natur- und Ingenieurwissenschaften am Thema Bildgebung zu erkennen: Hier entwickelte Verfahren erlauben völlig neue Blicke in den menschlichen Körper. International führend ist die TUM beispielsweise in der Positronenemissionstomographie (PET): Das erste Kombinationsgerät aus Magnetresonanztomographie und PET (PET-MR) weltweit wurde am Klinikum rechts der Isar in Betrieb genommen. Vor kurzem entwickelten die Ärzte und Wissenschaftler dort zudem ein PET-Diagnostikverfahren (PSMA-PET), mit dem winzige Metastasen bei Prostatakrebs dargestellt werden können. Ebenfalls herauszustellen ist die Entwicklung neuer Röntgentechniken und innovativer Bildgebungsverfahren wie der optoakustische Methoden, bei denen mit Laserimpulsen Schall erzeugt und anschließend in Bilder umgewandelt wird.
  • 2010 entdeckte ein Team der Frauenklinik das Hochrisiko-Gen RAD51C, das an der Entstehung von Brustkrebs beteiligt ist. Damit gibt es nun weltweit drei bekannte derartige Gene.
  • Einer der größten internationalen Erfolge war die weltweit erste beidseitige Armtransplantation, die 2008 am Klinikum als chirurgische Meisterleistung eines Teams aus unterschiedlichen Fachgebieten des Klinikums rechts der Isar gelang.
  • Mitte der 1990er Jahre entwickelten Gastroenterologen am Universitätsklinikum rechts der Isar die Endoskopie entscheidend weiter: Sie waren die ersten, die eine endoskopische radiologische Darstellung des Pankreas- und Gallengangs (ERCP) und die endoskopische Papillotomie (EPT) einführten. Das sind heute Standardbehandlungen zur Gewebeentfernung bei Steinen, Stenosen und Tumoren.
  • Ebenfalls in den 90er Jahren wurden am Klinikum rechts der Isar interdisziplinäre Tumorboards ins Leben gerufen. In diesen Gremien stimmen Experten aller beteiligten Fachrichtungen die Behandlung von Krebserkrankungen gemeinsam ab. Heute sind diese Tumorboards weit verbreitet.
  • Die 1980 an der Fakultät gegründete Ethik-Kommission gehörte zu den ersten ihrer Art. Heute ist die Forschung ohne eine solche Kontrollinstanz undenkbar.
Tag der offenen Tür zum 50-jährigen Jubiläum

Medizin zum Anfassen und Verstehen: Das Universitätsklinikum rechts der Isar lädt am Samstag, 27. Mai, von 13 bis 17 Uhr zum Tag der offenen Tür ein. Ein abwechslungsreiches Programm mit Führungen, Infoständen, Mitmachangeboten und Vorträgen ermöglicht interessante Einblicke in die Welt der Medizin und Wissenschaft. Für die kleinen Gäste wird ein spannendes Kinderprogramm geboten.







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