10.000 Patienten warten auf ein Organ

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857 Menschen haben im Jahr 2016 nach ihrem Tod Organe für schwer kranke Patienten gespendet. Das teilte die Deutsche Stiftung Organtransplantation mit.  

Die Zahl der Organspender in etwa auf dem Niveau von 2014 (864 Spender) beziehungsweise 2015 (877 Spender). Demgegenüber stehen nach wie vor mehr als 10.000 Patienten auf den Wartelisten, die in Deutschland dringend auf ein Spenderorgan warten.

Die Anzahl der postmortal gespendeten Organe lag 2016 bei 2.867 gegenüber 2.901 Organen im Vorjahr. Insgesamt konnten bundesweit 3.049 Organe transplantiert werden, im Jahr zuvor waren es 3.084 Transplantationen. Die Differenz zur Zahl der jeweils gespendeten Organe ergibt sich aus dem internationalen Organaustausch über die Vermittlungsstelle Eurotransplant.

Im Vergleich der sieben Regionen der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) entwickelten sich die Organspendezahlen unterschiedlich. Die höchsten Spenderraten verzeichnen die DSO-Region Ost (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen)  und die DSO-Region Nord-Ost (Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern) mit 14,2 Spendern pro eine Million Einwohner gegenüber 10,4 Spendern im bundesweiten Durchschnitt.

Einsatz von Transplantationsbeauftragten

Einen wichtigen Partner in den Bemühungen um steigende Spenderzahlen sieht die DSO, deren Hauptaufgabe die bundesweite Koordinierung der postmortalen Organspende ist, nach wie vor in den Krankenhäusern. Der bundesweite Einsatz von Transplantationsbeauftragten in jedem Entnahmekrankenhaus sei ein grundlegender Schritt des Gesetzgebers, die Rahmenbedingung für die Organspende zu verbessern

Entscheidend sei jedoch, dass die strukturellen Voraussetzungen in den Krankenhäusern auch flächendeckend umgesetzt würden, erklärt der Medizinische Vorstand der DSO, Axel Rahmel. „Das betrifft vor allem die Ausgestaltung der Aufgaben der Transplantationsbeauftragten, ihre kontinuierliche Weiterbildung, aber auch die Entlastung von anderen Aufgaben und die Wertschätzung ihrer Tätigkeit – nicht zuletzt durch die Klinikleitung.“

Angesichts der im europäischen Vergleich niedrigen Organspendezahlen erinnert Rahmel daran, die Organspende als gesamtgesellschaftliche Aufgabe wahrzunehmen und das Schicksal der Patienten auf den Wartelisten nicht aus dem Blick zu verlieren. Wichtig sei, dass sowohl die Organspende als Akt der Nächstenliebe als auch das Engagement der Transplantationsbeauftragten in den Krankenhäusern künftig mehr Wertschätzung und gesellschaftliche Anerkennung in Politik und Öffentlichkeit erhalte, betont der Mediziner.

Acht von zehn Bundesbürgern stehen der Organspende positiv gegenüber, das belegt die jüngste Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). „Damit haben wir in Deutschland eine gute Voraussetzung, um Transplantationen zu ermöglichen“, so der Medizinische Vorstand der DSO. „Wir wünschen uns jedoch, dass noch mehr Menschen ihre Entscheidung in einem Organspendeausweis und möglichst auch in ihrer Patientenverfügung festhalten und dokumentieren“, erklärt Rahmel. Dies sei ein wichtiger Schritt, damit der eigene Wille umgesetzt werde und gleichzeitig die Angehörigen entlastet würden.


Quelle: DSO, 12.01.2017

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